Das schwarze Brett ist tot (!?)

Accente (not) on Tour – April 2019

Nichts als ein schnöder Aushang am schwarzen Brett oder in der Kantine, eine Betriebsversammlung für wichtige Bekanntmachungen und vielleicht viermal im Jahr eine Mitarbeiterzeitung: Diese Zeiten sind in der internen Kommunikation (IK) von Unternehmen doch längst Schnee von gestern – oder?! Die IK hat sich gerade in den letzten Jahren massiv gewandelt und ist enorm vielfältig geworden. Vor allem digitale Technologien erhöhen ihre Geschwindigkeit und Komplexität. Wie gehen Kommunikatoren in Unternehmen mit diesem Wandel um? Wie sehen sie heute und in Zukunft ihre Rolle? Fundierte Antworten auf diese und weitere Fragen bietet der neue „Trendmonitor Interne Kommunikation 2019” von SCM (School for Communication and Management) und Staffbase. Für die Studie wurden 251 Kommunikatoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, mehr als ein Drittel davon in leitender Position.

Überraschung bei den Kanalvorlieben

Alles nur noch digital? Von wegen. Bei den aktuell am häufigsten genutzten Medien und Kanälen der IK trägt die analoge Welt einen eindeutigen Sieg davon: Das persönliche Gespräch, die Mitarbeiterversammlung sowie der Flurfunk belegen die Plätze 1 bis 3. Erst danach folgt mit dem (Social) Intranet der erste digitale Kanal. Weiter geht es mit Rundschreiben, schwarzem Brett und gedruckter Mitarbeiterzeitung – jeweils von knapp mehr oder knapp weniger als der Hälfte genutzt. Die viel diskutierten Mobile Apps sind derzeit erst in rund jedem fünften Unternehmen im Einsatz. Allerdings planen sehr viele der Befragten (rund ein Drittel), eine entsprechende Mitarbeiter-App einzuführen. Die Zukunft der IK ist mobil. Herausragende Motivation ist hier die bessere Erreichbarkeit der Mitarbeiter*innen, insbesondere derjenigen ohne einen festen PC-Arbeitsplatz.

Gewandeltes Rollenverständnis

Der Wandel betrifft nicht nur die Kanäle, sondern auch die Kommunikator*innen selbst. Lautete die vornehmliche Aufgabe der IK noch vor wenigen Jahren, als Sprachrohr der Unternehmensführung wichtige Botschaften in die Belegschaft zu tragen, sehen sich Kommunikator*innen heute in einer ganz anderen Rolle: Zwei Drittel der im Trendmonitor Befragten unterstützen die These, ihre zentrale Aufgabe sei es, “die Menschen im Unternehmen auf allen Ebenen zu aktiver Kommunikation zu befähigen“. Gefragt sind kommunikative Impulsgeber*innen, Dirigent*innen und Regisseur*innen, die zwar die übergeordnete Strategie stets fest im Blick haben, gleichzeitig aber auch ein Stück Anarchie zulassen können.

Eins ist sicher: Langeweile wird so schnell nicht aufkommen – stetig neue Tools und sich stetig wandelnde Aufgabenprofile machen die IK auch in Zukunft zu einem der spannendsten und anspruchsvollsten Aufgabenfelder der Kommunikation!

Die vollständige Studie „Trendmonitor Interne Kommunikation 2019“ gibt es hier:
https://interne-kommunikation.net/trendmonitor-interne-kommunikation-2019/