- Persönliche Stärken und Interessen weisen den Weg bei der Berufswahl
- Soziales Engagement oder Auslandsaufenthalt zur Orientierung
- Professionelle Beratung kann bei der Entscheidung helfen
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Für hunderttausende Jugendliche in Deutschland bedeutet das gleichzeitig auch das Ende ihrer Schulzeit. Vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur: Jetzt heißt es, berufliche Pläne für die Zukunft zu schmieden und den eigenen Weg zu finden. Manch einer weiß vielleicht schon länger, welchen Beruf er anstrebt – für die anderen haben wir eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie die erste Orientierungsphase nach der Schule aussehen kann.
Die eigenen Stärken entdecken
Je nach Art des Abschlusses bieten sich Schulabgängern unterschiedliche Möglichkeiten. Junge Menschen, die ihren Haupt- oder Realschulabschluss in der Tasche haben, können sich zum Beispiel für eine Ausbildung im Handwerk, in der Gastronomie, im Handel oder im sozialen Bereich entscheiden. Ein Berufe-Schnuppertag oder ein Praktikum schon während der Schulzeit hilft dabei, verschiedene Berufsbilder kennenzulernen und die eigenen Interessen zu entdecken. Wenn es mit dem Ausbildungsplatz erst einmal nicht klappt, kann ein Berufsvorbereitungsjahr absolviert werden.
Abiturienten stehen vor der Wahl zwischen Studium und Ausbildung. Wer von Anfang an Berufserfahrung sammeln, praktisch arbeiten und Geld verdienen möchte, ist vielleicht in einem der über 300 anerkannten Ausbildungsberufe in Deutschland gut aufgehoben. Eine Ausbildung dauert in der Regel zwischen zwei und drei Jahren, wobei die praktische Arbeit im Betrieb durch regelmäßigen Unterricht in der Berufsschule ergänzt wird. Schulabgänger, die vor allem gerne weiter theoretisch lernen möchten, entscheiden sich oft für Uni oder Fachhochschule. Je nach Fach dauert ein Studium mindestens drei Jahre, teilweise deutlich länger – zum Beispiel bei Medizinern oder Juristen. Das bedeutet auch, dass die meisten Uni-Absolventen erst deutlich später eigenes Geld verdienen als ihre Altersgenossen, die eine Ausbildung absolvieren. Eine Art goldenen Mittelweg zwischen Studium und Berufsausbildung bietet übrigens das duale Studium – hier wechseln sich praktische Arbeit in einem Unternehmen und Studienphasen an einer Uni oder Berufsakademie ab. Gehalt gibt es von Anfang an. Unabhängig vom zunächst eingeschlagenen Weg: Mit vielen Ausbildungsberufen und Studiengängen stehen jungen Menschen später ganz unterschiedliche Branchen und Tätigkeiten offen. Wer seine Stärken und Interessen kennt, eine gewisse Flexibilität mitbringt und bereit ist, sich weiterzubilden, kann seine berufliche Entwicklung selbst in die Hand nehmen und auch später noch flexibel ändern.
Alternative für Weltenbummler
Auch für alle, die nach der Schule gerne erst einmal eine Auszeit nehmen, sich sozial engagieren oder die Welt entdecken möchten, gibt es spannende Möglichkeiten. Zum Beispiel das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das in vielfältigen Bereichen absolviert werden kann – vom Alten- und Pflegeheim über Theater, Museum oder Sportverein bis hin zu Schule und Kindergarten. Ähnliche Optionen bietet der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der 2011 nach der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes ins Leben gerufen wurde. Wen es in die Ferne zieht, der kann im Rahmen von „Work and Travel“ oder einer Au-Pair-Tätigkeit andere Länder kennenlernen. Während man bei ersterem viel herumkommt und sich die Reisekasse durch verschiedene Jobs füllt, meist mit einem sogenannten Working-Holiday-Visum, führt einen das Au-Pair-Dasein in der Regel an einen festen Ort, wo man bei einer Familie wohnt und deren Kind(er) betreut. Solche Orientierungsphasen in neuer Umgebung können entscheidend dazu beitragen, sich persönlich weiterzuentwickeln und die eigenen Stärken zu entdecken. Ein klarer Vorteil auch für die weitere Berufswahl. Wichtig: Für Auslandsaufenthalte – ob Au-Pair oder Work & Travel – muss man in der Regel volljährig sein. FSJ und BFD hingegen sind schon ab 16 Jahren möglich.
Professionelle Unterstützung nutzen
Sich nach der Schule beruflich zu orientieren und vor allem eine wichtige Lebensweg-Entscheidung zu treffen, ist nicht leicht. Zum Glück gibt es verschiedene Anlaufstellen, die mit Kompetenz und Erfahrung beraten.
Eine wichtige Adresse für den ersten Überblick sind die Berufsinformationszentren (BIZ) der Arbeitsagentur. In fast 200 deutschen Städten können sich Schulabgänger vor Ort über diverse Themen rund um Ausbildung und Studium informieren. Wer das Ganze lieber online erledigen möchte, besucht das Ausbildungsportal der Bundesagentur für Arbeit. Konkrete Informationen zu den Möglichkeiten eines Studiums bieten die Studienberatungen jeder Hochschule in Deutschland. Antworten zu Anforderungen, Inhalten oder möglichen Fächer-Kombinationen erhält man in der dortigen Sprechstunde. Kompetente Berater für die Berufs- und Karriereplanung sind auch Personalunternehmen wie zum Beispiel Orizon. Die erfahrenen Personalberater wissen, welche Jobs zu welchen Interessen und Fähigkeiten passen und können wertvolle Tipps geben.
Nicht jeder ist mit seiner ersten Entscheidung für eine Ausbildung oder einen Studiengang dauerhaft glücklich. Zwar gibt es in fast jedem Job auch einmal eine Krise oder Phasen des Zweifels, aber das ist (noch) kein Grund, aufzugeben. Doch wer sich über längere Zeit fehl am Platz fühlt, sollte den Mut haben zu sagen: „Das ist nichts für mich“ und einen zweiten Anlauf wagen.
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