Digital Statement: Digitale Ablenkungen am Arbeitsplatz

  • Soziale Medien und Nachrichten-Apps sind die größten Ablenkungsfaktoren
  • Ständige Störungen beeinflussen die Qualität der eigenen Arbeit
  • Mit einigen Tipps und Tricks bekommt man die Ablenkungen in den Griff

Noch schnell ein paar WhatsApp-Nachrichten beantworten, kurz in die Facebook-Timeline schauen und – ach, was soll’s – im Twitter-Feed gibt es sicher auch interessante Neuigkeiten. Das kommt Ihnen bekannt vor? Dann geht es Ihnen wie Millionen anderer Berufstätigen auch. Das Smartphone ist in den letzten Jahren zum Ablenkungsfaktor Nummer 1 avanciert: durchschnittlich 53 Mal am Tag aktivieren wir unser Handy und unterbrechen damit alle 18 Minuten die Tätigkeit, mit der wir gerade beschäftigt sind. Auch das private Surfen im Internet während der Arbeitszeit trägt massiv zur Ablenkung bei. Ob Social Media, Online-Shopping oder ein Blick auf die Ergebnisse des letzten Bundesliga-Spieltages – all diese Unterbrechungen stören unsere Konzentration und können letztlich auch die Qualität unserer Arbeit beeinflussen.

Digitale Ablenkung bleibt nicht ohne Folgen

Auch eine Ablenkung von nur wenigen Sekunden kann die Fehlerquote deutlich erhöhen. Der Grund dafür: Unser Gehirn, das gerade noch auf eine bestimmte Sache fokussiert war, wird plötzlich mit ganz anderen Informationen gefüttert. Wettervorhersage statt Kostenkalkulation. Ein Wechsel zurück zur eigentlichen Arbeit funktioniert dann nicht so leicht. Auch wer glaubt, er sei des Multitaskings mächtig, muss an dieser Stelle enttäuscht werden: Das menschliche Gehirn kann nicht mehrere Aufgaben parallel bearbeiten, sondern lediglich zwischen verschiedenen Dingen hin und her springen. Neben einer höheren Fehlerquote führen ständige Ablenkungen auch zu mehr Stress und geringerer Leistungsfähigkeit. Wenn Arbeitsaufträge liegen bleiben und der Berg wächst, besteht die Gefahr, dass Berufstätige auch in ihrer Freizeit nicht mehr richtig abschalten können.

Tipps für’s konzentrierte Arbeiten                                                                           

Die gute Nachricht lautet: Niemand muss komplett auf sein Handy verzichten oder sich ein komplettes „Ablenkungs-Verbot“ auferlegen. Mit ein paar einfachen Tipps gelingt es, den eigenen Arbeitstag zu strukturieren, ohne sich digital zu verzetteln.

  • Planen Sie feste Zeiten für Unterbrechungen ein, in denen Sie sich Ihren WhatsApp-Nachrichten oder Ihrem E-Mail-Eingang voll und ganz widmen können. Manchen fällt es schwer, regelmäßig Pausen einzulegen. Versuchen Sie es mal mit dem Online-Tool Time Out. Es navigiert durch individuell bestimmte Pausenintervalle und verschleiert innerhalb dieser Pausen den Bildschirm. Solche geregelten Pausenzeiten festigen Ihre Arbeitsstruktur und lassen Sie konzentrierter arbeiten.
  • Ein guter Anfang ist es schon, das private Smartphone lautlos zu schalten und während der Arbeitszeit in der Tasche verschwinden zu lassen.
  • Verschiedene Programme und Apps bieten Unterstützung, um die digitale Ablenkung einzuschränken. So gibt es Anwendungen wie Stayfocusd, mit denen die auf „ablenkungsreichen Websites“ verbrachte Zeit begrenzt werden kann. Mit Offtime können für bestimmte Zeiträume ganze Apps gesperrt oder Anrufe und Benachrichtigungen blockiert werden. In den App-Stores der bekannten Anbieter finden sich zahlreiche weitere Hilfsmittel zur Selbstorganisation.

Aber bei aller Selbstdisziplinierung gilt: „Nobody is perfect“ und kleine Ablenkungen gehören zum Arbeitsalltag (und zum Leben) einfach dazu. Es kommt darauf an, dass Sie sich Ihrer potenziellen Störfaktoren bewusst werden und einen für Sie individuell passenden Umgang damit finden.